Eine im Oktober 2011 durchgeführte Studie des Fachbereichs für Klinische Studien "Luigi Sacco" der Universität Mailand, die in der Zeitschrift Food Research International veröffentlicht wurde, stellte heraus, dass ein Bestandteil des Rotweins (derjenige, der aus den Polyphenolen stammt) eine schützende Funktion gegen den Abbau der mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Blutplasma ausübt. Die zahlreichen vorangehenden epidemiologischen Studien sind sich darüber einig, dass der moderate Genuss von Rotwein mit einem geringeren Risiko Krankheiten der Herzkranzgefäße zu entwickeln sowie mit einer erhöhten oxidierungshemmenden Wirkung gegen freie Radikale einhergeht. Der Rotwein ist besonders reich an Polyphenolen, einer pflanzlichen Pigmentgruppe, deren oxidierungshemmende und antimikrobielle Wirkung bekannt ist. Ansehnliche Mengen dieser Bestandteile sind auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln, Waldbeeren, Kakao, Tee und Kaffee enthalten.
Der Wein unterscheidet sich allerdings von diesen durch die Gärung der Trauben und den Alkoholgehalt. Die Stoffwechselaktivitäten der Mikroorganismen führen zu Veränderungen bezüglich der Polyphenole, während der Alkohol ihren Auszug aus den Schalen und ihre Aufnahme durch den Magen-Darm-Trakt beeinflusst. Es wurde nachgewiesen, dass die Lebenserwartung einer Person mit mäßigem Alkoholkonsum bedeutend länger ist, als diejenige eines Antialkoholikers und die eines starken Trinkers.
Die Studie der Universität Mailand untersuchte hingegen die Eigenschaft der (aus italienischem Rotwein extrahierten) Polyphenole, die im Blut enthaltenen Fettsäuren Omega 3 als Omega 6 vor deren Abbau zu schützen. Die erhaltenen Daten zeigen, dass diese Polyphenole besser vor der Oxidierung aller mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Plasma schützen, als das Vitamin E. Des Weiteren wahren sie mehr Omega 3 als Omega 6 Fettsäuren und üben so - wenn auch indirekt - eine entzündungshemmende Wirkung aus.